Laguz Weihstätten

 

 

– Wissenswertes –

ᛚ – Laguz Rune

Eine Weihstätte gewidmet den Kräften des Wassers und der See. Wird gebaut in Küstennähe oder in großen inländischen Seen. Zentral ist die Rune “Laguz” ᛚ für die Weihstätte. Gehuldigt wird hauptsächlich die Naturkraft des Wassers und der See, wobei nicht ausschließlich Wasserkräfte gehuldigt werden, sondern z.B. auch der Wind & Vögel, welche in Verbindung mit der Flora & Fauna der Küsten- und Seengegenden stehen. Opfergaben können neben Ess- und Trinkbarem auch Gegenstände mit symbolischem Character sein, z.b. Flaggen mit Familienwappen oder selbstgebaute Vogelhäuser; die Art der Gegenstände können je nach Ort variieren.

Opfergaben

In und an der Weihstätte können die Menschen dem entsprechenden Übernatürlichem huldigen. Oftmals geht es um eine Respektgeste gegenüber dem alltäglichen Geben und Nehmen mit der Natur und der Welt. Es kommt aber auch vor dass für bestimmte Anlässe oder Wünsche geopfert wird.
Die Opfergaben sind unterschiedlich, haben alle aber gemein dass sie von der opfernden Person selbst angefertigt sind. Wer etwas vorgefertigtes opfert, was nicht mit eigener Hand erstellt wurde riskiert Unheil über sich zu bringen.

Flaggen

Gang und Gäbe ist es selbstgestrickte Flaggen mit dem eigenen Familienwappen aufzuhängen, welche eine Familie oder Sippe repäsentieren und stellvertretend für alle Personen innerhalb dieser Gruppe aufgehangen werden. Diese Flaggen symbolisieren dass man die Laguzkräfte anerkennt und sich für ihren Schutz einsetzt, als Gegenleistung erwartet man Schutz und Heil von den Laguzkräften für die Sippe.
Für persönliche Anlässe werden von Einzelpersonen manchmal kleinere Flaggen oder Tücher (Schal oder Halstuch) aufgehangen. Diese sind aber nie größer als die Familienflaggen.
Es wird gesagt dass wertvolleres Material dafür sorgt dass die Laguzkräfte einem wohlgesonnener sind, allerdings gibt es dafür keine Beweise. Wahrscheinlicher ist, dass der Aufwand in die Opfergabe höher geschätzt wird.

Das aufhängen von Flaggen einzelner Personen kann alljährlich zu unterschiedlichen Zeitpunkten passieren. Die Familienflaggen hingegen werden bei dem jährlichen Flaggenfest aufgehangen, welches zur Sommersonnenwende stattfindet.

Vogelhäuser

Ein Beispiel für die Huldigung der Tiere zu See sind die Vogelhäuser. Auch diese sind selbstgebaut und werden an der Weihstätte selbst angebracht, aber auch weit außerhalb an Weihmasten angebracht, welche an der Küste verteilt sind.
Es wird als gutes Zeichen gesehen wenn die Vögel ein Vogelhaus beziehen, allerdings zeigen Beobachtungen dass die Opfergeste selbst auszureichen scheint, unabhängig davon ob Vögel darin nisten oder nicht.
Die Gestaltung der Vogelhäuser folgt meistens der lokalen Architektur, was sowohl kulturell als auch materiel bedingt ist. Seltener finden sich Vogelhäuser die von Reisenden oder Händlern angebracht wurden und dementsprechend anders aussehen können.

Flaggenfest

Jährlich findet das Flaggenfest zur Sommersonnenwende statt. In einem Ritual werden die alten Flaggen ab- und neue Flaggen aufgehangen. Symbolisch steht der Wechsel der Flaggen für zwei Sachen:
– Zum einen wird die Huldigung der Laguzkräfte als weiterhin bestehend betont. Es soll verhindert werden, dass man eine Flagge aufhängt und diese dann vergisst und, schlimmer noch, die Laguzkräfte vergisst.
– Desweiteren werden mit dem Flaggenwechseln Veränderungen in den Familien gefeiert und bedacht, z.b. die Enstehung einer neuen Familie oder der Tod von Familienmitgliedern.

Generell findet mit dem Flaggenfest ein Gelage mit kostbaren Speisen und Getränken innerhalb der Weihstätte statt, wo parallel auch den Laguzkräften Ess- und Trinkbares geopfert wird.

Historisch hat sich wahrscheinlich die Sommersonnenwende als Zeitpunkt für das Flaggenfest durchgesetzt, da die Wetterbedingungen im Sommer generell einfacher zu handhaben sind für das Wechseln der Flaggen.

Architektur

Die Konstruktion der Weihstätte ist beeinflusst von den Kirchen der christlichen Welt, mit einigen Unterschieden. Hauptbestandteile sind das Weihschiff, der Glockenturm und der Weihsteg.
Das Weihschiff ist abgeleitet vom Kirchenschiff mit Staffelhallen. Es wird aus einer Holzbalkendecke und hölzernen Seitenwänden konstruiert, wobei das Dach gestaffelt ist und eine steile Neigung hat.
Der Glockenturm ist ebenfalls mit Steildach und hölzerner Balkenkonstruktion versehen, die Anbringung der Glocken selbst ist so gestaltet, dass die Glocken frei beweglich sind und vom Wind in Bewegung gesetzt werden können.
Der Weihsteg ist ein längerer hölzerner Steg vor der Weihstätte. Neben dem praktischen Nutzen als Anlegestelle für Boote, ist der Weihsteg auch ein Ort für Opfergaben und wird frei erweitert je nach Bedarf.

Glockenspiel

Entgegen der tradition in christlichen Ländern werden die Glocken nicht mit einem Seil per Hand zum Läuten gebracht, sondern das Leuten wird frei dem Wind überlassen. Die Art des Leutens wird oftmals als Murmeln der See interpretiert und erfahrene Seebewohner können je nach Klanglage die Glockenlaute interpretieren, z.b wird unrythmisches Leuten in tiefen Tonlagen als drohendes Unheil interpretiert.